Themenreise Niederlande
Mensch und Meer (26. - 29. Mai 2022 - Auffahrt)
Die Niederlande ist schicksalshaft mit dem Wasser verbunden. Grosse Teile des Landes liegen tiefer als der Meeresspiegel. In der Vergangenheit wurde das Land einerseits immer wieder von verheerenden Sturmfluten und Überschwemmungen heimgesucht und andererseits verdankt es die golde-nen Zeiten, welche das Land ab dem 17. Jahrhundert erlebte weitgehend dem Meer. Handelsbeziehungen mit fremden Ländern brachten dem Land nicht nur Reichtum, sondern auch einen Weitblick, welcher Grundlage für immer neue Innovationen bildete und heute noch bildet.
Inhalte der Reise
Wattenmeer
Das Wattenmeer ist eine einzigartige Naturland-schaft und ein beeindruckendes Oekosystem.
Die Entstehungsgeschichte der Wattenmeerinseln gibt uns Einblick in geomorphologische Prozesse und zeigt grundlegende geographische Zusam-menhänge auf.
Flora und Fauna sind ausgerichtet auf den Wechsel zwischen Ebbe und Flut und machen sich die-sen zu Nutze.
Deichbau
Die ständige Bedrohung durch das Meer bewog die Bevölkerung des Nordseeküstenraumes be-reits früh, Methoden zu entwickeln, wie sie sich vor den Gefahren des Meeres schützen können. Bereits im 13. Jahrhundert wurden erste, einfache Sanddeiche gebaut. Die Technik des Deichbaus wurde im Laufe der Jahrhunderte stets verbessert und umfangreiche Deichsysteme wurden Teil ausge-klügelter Wasserschutzsysteme.
Drokenmakerij
Bereits im 17. Jahrhundert begannen die Men-schen in den Nie-derlanden tiefliegende Sumpfgebiete und Moore systematisch trocken zu legen und zu nutzen. Windmühlenbetriebene Schöpf-einrichtungen pumpten das Wasser in höhergele-gene Ringkanäle, welche zum Meer hin entwässert wurden.
Zuiderzeewerk
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Zuider-zee durch einen ca. 30 km langen Abschlussdeich von der Nordsee vollständig abgetrennt. Dadurch entstand das heutige Ijsselmeer. Sukzessive legten nun die Niederlande Teile dieses Gewässers trok-ken. Das grösste und wohl auch bekannteste, so entstandene Gebiet ist die Insel Flevoland. Hier begann man Ende der 70er Jahre des letzten Jahr-hunderts mit gezielter Raumplanung eine neue Stadt mit 200'000 Einwohnern aus dem Nichts zu entwickeln - Almere entstand.
Deltaplan
Das Deltagebiet der drei grossen Flüsse Rhein, Maas und Schelde verfügt über keine schützenden Dünen und war den Launen des Meeres bedin-gungslos ausgeliefert. Nach der Waternoodsramp 1953, wurde der Deltaplan rasant vorangetrieben.
Imposantester Teil dieses Projektes ist wohl das Sturmflutwehr an der Oosterschelde, welches normaler Weise geöffnet, bei schweren Sturmflu-ten aber binnen weniger Stunden geschlossen werden kann.
Hafen Rotterdam
Der Hafen von Rotterdam ist einer der wichtigsten Europas, ja sogar weltweit und blickt auf eine spannende Geschichte zurück.
Während die ersten Hafenanlagen im Stadtzent-rum erbaut wurden, entickelten sich die neueren Hafengebiete entlang der Nieuwe Maas stromab-wärts Richtung Nordsee. Damit auch grosse Con-tainerschiffe mit viel Tiefgang den Hafen von Rot-terdam ansteuern können, wurde an der Mün-dung, direkt in der Nordsee ein neues Hafenge-biet, die Maasvlakte 1 und 2, gebaut. Die beiden Hafengebiete bedecken eine Fläche von 6000 ha.
Reiseprogramm
Bei dieser Reise wird aus Zeitgründen auf das Thema Wattenmeer verzichtet. Interessierten Teilnehmenden können wir anbieten, vorgängig, am 25. Mai, einen Ausflug zu den Watteninseln zu machen.